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“Bamm” Headshoot – voll ins Knie

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…. oder auch das Leben als Computerspieler.

Seit ich einen Computer besitze nutze ich den nicht nur zum programmieren oder arbeiten, sondern auch einen Großteil meiner Freizeit zum zocken. Es gibt mal Phasen da ist das weniger und dann wieder welche in denen ich mehr vor dem Kasten sitze und wahlweise Pixel töte, mit ihnen Zivilisationen aufbaue oder Blöcke ab- und wieder aufbaue. Das ist halt davon abhängig wie sehr mich diese komische Sache namens Real Life einbindet. Da ist die Grafik zwar besser aber dafür der Inhalt nicht immer so gut gelungen.

In den nun etwa 23 Jahren die ich mich mit Computerspielen beschäftige habe ich den, alle 3-5 Jahre wiederkommenden Niedergang eben dieser Computerspiele, und einige andere Stilblüten miterlebt. Sei es ein Duke Nukem Forever oder den großen Tumult als der erste Teil der GTA Serie auf den Markt gekommen ist, damals noch in ISO Perspektive.

Als ich mit dem zocken angefangen habe bestand der Mehrspielerpart der meisten Spiele noch aus einem Hotseat Modus, was bedeutet das man immer abwechselnd an einem und den selben PC seine Spielzüge gemacht hat, dass war vor allem bei Civilisation vom Sid Meier, ein beliebter Spielmodus, oder aber im sogenannten Splitscreenmodus, den man ja auch noch aus der heutigen Konsolenzeit kennt, was bedeutet das an einem Computer zusammen auf einem Monitor gespielt hat, der dann aber geteilt war in der Mitte (horizontal oder vertikal) und man so zusammen gleichzeitig spielen konnte. Was habe ich damals für Stunden in eben diesem Modus mit Freunden bei Siedler vor dem PC verbracht.

Irgendwann war es dann so weit, dass es einem langweilig wurde, wenn man nur zu zweit an einem PC sitzt und zockt und es kamen die ersten LAN-Partys in Jugendzimmern, Kellerräumen oder sonst wo auf und man hat eigentlich jedes Wochenende sein PC zu einem anderen Kumpel getragen, in unserem jugendlichen Leichtsinn haben wir eben diese Transportarien politisch unkorrekt als Polentouren bezeichnet. Ich fürchte ja, dass den meisten meiner Lesern so Dinge wie BNC-Netzwerk und Terminator (nein nicht der Film) kaum was sagen, alle anderen die das kennen werden sicher ein wenig lächeln wenn sie sich selber daran erinnern wie es war, wenn dann der erste wieder nach Hause wollte. Anders als in der heutigen Zeit konnte man da nicht einfach mal eben so den Rechner ausmachen und alle anderen konnten weiter spielen, denn wenn man Pech hatte war eben genau dieser Rechner der, auf dem das Spiel lief, an dem alle anderen gerade teilnahmen.

Aber auch hier ging man dann mit der Zeit und irgendwann hielten die ersten Hubs und Switche Einzug in unsere kleinen LAN Partys. Die kleinen privaten Partys waren dann aber eben auch klein und man hatte mal Lust mit mehr Verrückten als üblichen ca. 8 Verdächtigen zusammen zu hocken und zu zocken und so wurde sich in dem aufkeimenden Internet, mit Modem oder, wer schon so glücklich sein konnte, ISDN in diesem Neuland Internet nach LAN Partys in der Umgebung gesucht. Nachdem wir dann zusammen die ersten 200 Mann LAN Partys besucht hatten ergab es sich, dass in unserer Heimatstadt die Northcon stattfinden sollte. Mit damals etwa 800 Leuten war das “DAS” Event schlecht hin und wir sind dann natürlich alle Mann hin. Es blieb dann aber nicht dabei, dass ich nur zur Northcon gefahren bin, sondern ich habe mich danach dann auch als Helfer angeboten, warum kann ich im nachhinein gar nicht mehr sagen und so kam es, dass ich dann zu einem Teil von innovaLAN wurde und auch ziemlich lange geblieben bin. Das war dann auch die Zeit in der ich für mich einige der Schattenseiten der Gamingszene erleben durfte.

Zum einen waren das die “Pro”-Gamer (und ja diese Bezeichnung wurde und wird gerne auch mit einem sehr abneigendem Ton ausgesprochen) die sich für Stars und Helden hielten und dem entsprechend behandelt werden wollten. Daraus resultiert auch meine leichte Abneigung gegen Leute die meinen was besseres zu sein. Nur weil man gut in Counterstrike ist und in einer Rangliste für Deutschland, die abgesehen von den “Pro”-Gamern und ihren Fanboys niemand interessiert, heißt es nicht, dass man sich alles erlauben darf. Das war allerdings nicht wirklich das nervige, denn da ich nicht zum Turnierteam gehörte hatte ich mit eben diesen Leuten wenig zu tun und bin darüber auch sehr froh gewesen. Das nervige waren die immer und immer wieder aufkommenden Diskussionen das wir ja alle Killerspiele spielen würden und sozial verkümmern würden. Wie man allerdings in einer Halle voll mit 800+ Menschen sozial verkümmern soll würde ich gerne wissen. Ich habe auf diesen Veranstaltungen über die Jahre hinweg viele Menschen kennengelernt zu denen ich immer noch Kontakt habe.

Das Thema Amoklauf in Erfurt lasse ich hier bewusst außen vor, denn das wäre eigentlich Stoff für mindestens zwei separate Einträge hier.

Nach einigen Jahren habe ich mich dann aber auch aus innovaLAN raus gezogen, da eben das Real Life und andere Verpflichtungen mich mehr eingebunden haben und ich einfach nicht mehr die Kraft hatte dann auch noch Wochenenden in Hallen mit Auf-, Abbau und anderen Dingen zu verbringen. Von der Zeit davor und danach mal ganz ab.

Das gemeinsame Zocken hörte damit zwar nicht auf, verlagerte sich aber ins Internet wo man auch mal eben Abends kurz für 1-2 Stunden zusammen zocken konnte. Der Teil kommt dann aber erst im nächsten Eintrag.

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